Jan 31

Leserbrief zu „Polizeiopfer besuchen Stadtrat“ v. 25.1.08

Teilnehmer einer von den zuständigen staatlichen Behörden nicht bewilligten Demo  bezeichnen sich als Opfer der Staatsgewalt – das ist schlicht pubertär. Das Katz-und-Maus-Spiel vom 19. 1. erinnerte mich an das bei Kindern sehr beliebte Räuber-und-Poli-Spiel. Wie die Polizistin und Neo-Nationalrätin Andrea Geissbühler  im Bund v. 23. 10. zurecht feststellte, bestimmt die Politik den Handlungsspielraum der Ordnungshüter. Die Polizei ist zwar optisch leichter fassbar, aber aus meiner Warte verkörpern „doctors and lawyers“ viel stärker als die Polizei die Staatsgewalt: sind doch AerztInnen un AnwältInnen die einzigen, die ein Staatsexamen ablegen müssen! Ihre Meschenrechtsverletzungen sind viel subtiler und werden meist erst Generationen später politisch aufgearbeitet. Im Showbusiness sind mysteriöse Todesfälle wegen „overdose of prescription drugs“ an der Tagesordnung. Diese gefährlichen Medikamentencocktails wurden nicht etwa von Polizisten, sondern von Aerzten verschrieben. Ein anständiger Arzt würde einem Bluter die Teilnahme an einer unbewilligten Demo wegen erhöhter Verletzungsgefahr verbieten, aber fahrlässiges Inkaufmehmen von Geundheitsschäden liegt offenbar im Trend. Mich überrascht einfach nichts mehr, nachdem in der lezten „Rundschau“ im Schweizer Fernsehen ein Anwalt und sogar ein Präventivmediziner für die Legalisierung des Kiffens warben.