Nov 19

Verhätscheln des Staatspersonals

Leserbrief zur Tribüne „Frivole Finanzpolitik“ v. Di 4. 11. 08 , S. 10

Ich schliesse mich der Meinung von Boris Zürcher an. Die  Verknüpfung der rückwirkenden Steuersenkung mit einer Lohnerhöhung für das Staatspersonal kommt mir  ein bisschen  sozialistisch vor. Dieses trickreiche Vorgehen des bernischen Finanzdirektors und sein Verhätscheln des Staatspersonals  passt aber wunderbar zu den politischen Erfahrungen, die ich  mit ihm gemacht habe:   Wegen  meines Hinweises auf Sozialhilfemissbrauch und Drogendeal einer Fürsorgeabhängigen bin ich für bernische Behörden ein Whistleblower (Hinweisgeber) und mein ganzer Clan wurde dafür bestraft. Das „cui bono“ der iuristischen Tricks und Verzögerungen lag klar beim Staatspersonal: Das Produzieren von administrativem Leerlauf  erhält und schafft Stellen in der Verwaltung .   Der heutige Finanzdirektor hatte als Vertretung des Statthalters die sackstarke Beschwerde des Anwälinnenbüros sistiert (normalerweise werden Beschwerden wegen  Verweigerung des rechtlichen Gehörs sofort gutgeheissen!) – als Regierungsrat trat er dann bei der Behandlung meiner Beschwerde nicht einmal in den Ausstand. Den Vogel abgeschossen hat aber die Sozialarbeiterin, die behauptet hat, wenn ein Enkel bei seiner reichen Grossmutter lebe, bedeute das nicht, dass diese für ihn Geld ausgebe. Dieser Sarkasmus wirkt umso komischer, wenn man bedenkt, wie oft sich Barack Obama in aller Oeffentlichkeit für die finanzielle Unterstützung durch seine Oma bedankt hat  – in meinem Fall  aber ist der durch die Ex-Schwiegermutter finanziell entlastete Kindsvater nicht etwa ein muslimischer Afrikaner, sondern ein Schweizer Verwaltungsjurist; und der wurde als Staatsangestellter laufend von anderen Staatsangestellten begünstigt.