Jul 05

Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache

Leserbrief zu „Initiative:wer abtreibt, soll selbst bezahlen“ BZ v. 5. 7. S. 13

Das sind nicht alles Frömmler!

Diese Initiative wird keineswegs bloss von christlich-konservativen Kreisen unterstützt – aber Häme mit diesem Label war zu erwarten. Ich habe viele Unterschriften gesammelt – als konfessionslose Geschiedene bin ich alles andere als ein bünzliger Fundi oder Steinzeitmensch! Zur Erinnerung: die Fristenlösung wäre nicht angenommen worden, hätten nur die Frauen abgestimmt – also könnte die Abtreibungseuphorie mit Machomentalität und dem Wunsch nach Vielweiberei ohne Verantwortungsgefühl zusammenhängen. Dass die sogenannte sexuelle Revolution vor allem den Männern nützte, ist vielen Feministinnen immer noch nicht klar. Das Resultat der Rostocker Studie bringt es an den Tag: Bei Männern wirkt eine jüngere Frau lebensverlängernd – bei Frauen wirkt ein jüngerer Partner gesundheitsgefährdend und lebensverkürzend. Was sind das für moderne Zeiten, in denen Männer, die die alternde Frau gegen eine jüngere auswechseln, die tollen Hechte sind und Frauen mit jüngeren Partnern alte Pfannen oder Cougars(Pumas- also Raubtiere) sind, und unglücklich verheiratete oder alleinerziehende Mütter oft ein Doppelleben führen müssen und sich sogar ein Seitensprungzimmer mieten, aus Angst, die Behörden würden ihnen die Kinder wegnehmen ? Im Sozialarbeiterjargon vermeidet man zwar heute den Ausdruck „liederlicher Lebenswandel“ – aber gerade von den Coolen wird nach wie vor die biblische Verknüpfung von Kindswohl und mütterlichem Sexualleben gemacht.

Männer aus dem rot-grünen Lager setzen sich oft für die staatlich sanktionierte Doppelmoral ein: der Bieler Statthalter (SP) führte in Nidau ein halbstaatliches Bordell ein (das ist der, der die Schwester des Amokrentners nicht ernst nahm und damit dem Staat grosse Kosten verursachte), der grüne Zürcher Polizeidirektor forderte staatliche Bordelle – und nun werden Gelder für Verrichtungsboxen gesprochen(eine intelligente Journalistin nennt sie Erniedrigungsboxen).

Vollkommen verdreht ist die medizinische Argumentation: da wird vor Mehrkosten gewarnt wegen Komplikationen illegaler Abtreibungen – dabei sind gerade Frauen, die abtreiben, langfristig meist höchst rentables Patientengut- im gynäkologischen, onkologischen oder psychiatrischen Bereich. Die Nationalratskandidaten Jaques de Haller (SP, FMH-Präsident), Ursula Zybach (SP, Geschäftsleitung Krebsliga) und Margrit Kessler(GLP, Patientenschützerin) möchten die Gesundheit für sich pachten. Sorry, meine Lieben: Mein Hausarzt Dr. med. Daniel Beutler (Mitglied des Initiativkommitees) und Nationalratskandidat (EDU) hat noch keinen Rappen an mir verdient und findet es total ok, dass ich mit meinem eigenen Gesundheitsmanagement dem Gesundheitswesen Kosten spare