Jul 06

Lieber Salzmann als Brand

Leserbrief zu  den Nominationen fürs Präsidium der SVP des Kantons Bern,  BZ 6.7.12, S.10

Nimmt man die SVP-Wählerschaft des Kantons Bern, kann man spekulieren, dass sie am liebsten Werner Salzmann als Präsidenten der SVP des Kantons Bern hätte: Notar Brand hat mehrmals erfolglos für den Nationalrat kandidiert, bei den letzten Nationalratswahlen erreichte Salzmann den ersten Ersatzplatz, den er dann wegen der Jurafrage Jean-Pierre Graber überliess. Landwirt Salzmann würde sich sicher besser für die Landwirtschaft und den Erhalt von Betrieben einsetzen als Notar Brand. Wegen der lukrativen Notargebühren bei Verschreibungen hat Notar Brand keine Skrupel, mit jenen zu lobbyieren, die Bauernbetriebe lieber versilbern.

Jul 02

Beunruhigendes Kölner Urteil

Leserbrief zum Kölner Urteil betr. Strafbarkeit von Knabenbeschneidung aus religiösen Gründen (div. Ausgaben)

Für die Juden ein beunruhigendes Urteil !
Als ich die Headline „religiöse Beschneidung als Straftat“ sah, war ich  überzeugt, dass es sich um die weibliche Beschneidung handelt, die als Straftat bezeichnet werden soll, denn bei der Mädchenbeschneidung handelt es sich um eine Verstümmelung. Auch sie wird oft religös begründet wird, obschon sie in keiner religiösen Schrift erwähnt wird. Gemäss Antropologin und Friedensforscherin Dr. Cordula Reimann berufen sich Mädchenbeschneiderinnnen meist auf den Islam oder das Christentum – das Judentum eignet sich nicht als Rechtfertigung!

Wenn Knabenbeschneidungen mit Mädchenbeschneidungen gleichgesetzt werden, ist das aber reine Ignoranz.

Für Juden ist die Knabenbeschneidung am 8.Tag, wie sie im Testament beschrieben ist, ein göttlicher Auftrag – gemäss einer Pressemitteilung der Anti-Defamation League New York wird sie als „core religious rite of Judaism“ bezeichnet und das deutsche Parlament wird aufgefordert, die religiöse Praxis der Knabenbeschneidung im Rahmen der Religionsfreiheit gesetzlich zu schützen.

Das Kölner Urteil soll „bizarre“ Aussagen enthalten  – handelt es sich etwa um beuunruhigendes Spindoctoring, das  zu Gesetzeserlassen diskriminierenden Inhalts wegen Religionszugehörigkeit führt ?

Ist es gar ein politisches déjà vue: Zuerst Sarrazin, dann Grass und jetzt das Kölner Urteil  – ist die akademische Elite in wirtschaftlichen Krisenzeiten erneut auf der Suche nach Sündenböcken und benutzt erneut ein religiöses Ausgrenzungsmerkmal?