Mai 31

Falsches Artztzeugnis

Strafanzeige wegen Verfassens eines falschen ärztlichen Zeugnisses (Art. 318 StGB) und Verletzung seiner ärztlichen Sorgfaltspflicht durch Dr. med. Samuel Kohler, Oberdorfstrasse 57, 3053 Münchenbuchsee

Der obgenannte Allgemeinpraktiker hat das beigelegte Arztzeugnis zum Gebrauche bei der Vormundschaftsbehörde (VB) ausgestellt. Dieses Arztzeugnis hat wichtige und berechtigte Interessen bei mir als sorgeberechtigte Mutter verletzt: zwei Tage später verfügte die VB einen sofortigen Obhutsentzug.

Im Entscheid des Regierungsstatthalters im Beschwerdeverfahren Nr. 33/96 vom 1. Dez. 1998 wurde auf Seite 2 unter 1) angeführt, die VK hätte sich beim Erlass ihrer Verfügung hauptsächlich auf den Bericht von Dr. Kohler vom 4.8.96 gestützt.

(Der Regierungsstatthalter hat die Beschwerde nach über 2 Jahren Rechtsverzögerung gutgeheissen und hat die Verfügung betr. Obhutsentzug vom 7. 8. 96 aufgehoben. Das Obergericht bestätigte seine Formulierung «Teilsieg» nicht und hat die Appellation betr. Parteikosten gutgeheissen). Der Arzt hat seine berufliche Sorgfaltspflicht verletzt. Er hat den Sachverhalt nicht gründlich abgeklärt: er hat Chronologie und Kausalität wichtiger Ereignisse nicht abgeklärt.

Er hat die Glaubwürdigkeit der Personen, die mich desavouierten, nicht abgeklärt; dies unterliess er fahrlässig, ich bin sogar der Meinung, dass er es vorsätzlich unterliess, weil sich ihm so die Möglichkeit zu einer Retourkutsche bot.

Die Retourkutsche bestand darin, mich für meine offene Kritik an Schulmedizin und Psychiatrie zu bestrafen. Es handelt sich um denselben Mechanismus, dem viele Hebammen während der Hexenverfolgungen zum Opfer gefallen sind, und der das Leben meines dritten Sohnes Benjamin (90 – 94) zerstört hat: männliche Besserwisserei,  die keine Kritik von Frauen zulässt. (Der Frauenarzt hatte sich bei Schwangerenbetreuung und Geburt nicht von Hebamme und Patientin belehren lassen wollen) Herr Dr. Kohler stufte meine Mutter Dora Widmer von vornherein als glaubwürdig ein, weil diese bezüglich Psychiatrie seine Meinung teilt. Sie hätte es lieber gesehen, wenn ich mich nach Benjamins Tod medikamentös hätte sedieren lassen, anstatt auf meine individuelle Art zu trauern. (Ich hatte das von Dr. Kohler angebotene Beruhigungsmittel abgelehnt) Die Glaubwürdigkeit des Ehepaars Seger klärte Dr. Kohler deshalb nicht ab, weil beide Psychiatriepfleger sind und ihm deshalb mit entsprechender Ehrfurcht entgegentreten. Wenn es stimmt, dass er der Hausarzt von Familie Seger ist, könnten sogar finanzielle Interessen im Spiel gewesen sein.

Das Ehepaar Seger hat meine Privatsphäre als Nachbarin schwer verletzt, das Ehepaar Seger hatte bereits die Privatsphäre der vorgängigen Mieter in derselben Wohnung schwer verletzt: über Vermieter und Mietamt hatte es erwirkt, dass der jugoslawischen Familie Mandic auf Sept. 94 gekündigt wurde.

In der Beschwerdeantwort der VK wurde ich als «fast psychotisch» bezeichnet. Tatsache ist, dass Herr Seger (pensionierter Psychiatriepfleger), in der Liegenschaft Mühlemattweg 11 in 3053 Münchenbuchsee dadurch auffiel, dass er Nachbarn kontrollierte. Obschon er nicht Abwart war, kontrollierte er Waschküche, Treppenhaus, Lärmemissionen, Spielplatz etc. Dass es bei der Verletzung meiner Persönlichkeitsrechte durch das Ehepaar Seger angeblich ums Kindswohl gehen soll, ist absurd: Das Ehepaar Seger war bei den Kindern in der Nachbarschaft sehr unbeliebt! Aussage eines Kindes in der Nachbarschaft « die motzen immer» (Dieser Junge ist sogar als Gast freiwillig in meiner Englischlektion erschienen – Namen und Adresse dieses Jungen könnte ich auf Wunsch des Gerichts recherchieren).

Herr Dr. Kohler hat es unterlassen, die Glaubwürdigkeit des Ehepaars Seger abzuklären, was bei einer derart einschneidenden Massnahme (Obhutsentzug) unerlässlich gewesen wäre.

Eine Abklärung zur Glaubwürdigkeit des Ehepaars Seger hätte ergeben: das Ehepaar Seger ist absolut unglaubwürdig. Die Verletzung meiner Privatsphäre war nur eine weitere Episode einer längeren Geschichte von Verletzungen der Privatsphäre von Nachbarn. Motiv dieser Einmischungen war Neid und / oder Fremdenhass.

Zum Neid: Familie Seger hatte Jahre zuvor einer Akademikerfamilie das Leben mit Neid schwer gemacht. Bereits in diesem Fall hatten die guten Schulleistungen der Söhne der Nachbarn beim Ehepaar Seger und deren Sohn Neid ausgelöst. Folgende Aussagen illustrieren den Neid «Simon hat seine Intelligenz sicher nicht von ihnen». «Eine, die so aussieht wie Sie, hat sicher nicht an einer Uni studiert». «Eine mit so fettigen Haaren dürfte nicht an einer öffentlichen Schule unterrichten». «Ihr Gestöhne tönt ja wie ein Körbchen voll junger Hunde».

Dr. Kohler hat auch nicht berücksichtigt, dass das Ehepaar Seger eng mit dem Ehepaar Bohner befreundet war und dass Sozialarbeiter Rudolf Bohner (den ich wegen Amtsmissbrauchs angezeigt habe) mit allergrösster Wahrscheinlichkeit gegenüber dem Ehepaar Seger das Amtsgeheimnis verletzt hat. Wie kam Frau Seger dazu, zu äussern «in dieser Wohnung wohnen immer die Sozialfälle»?

Dr. Kohler hat auch nicht berücksichtigt, dass sich Simon in der Pubertät befand und dass Zoff mit den Eltern bzw. dem sorgeberechtigten Elternteil in dieser Entwicklungsphase absolut normal ist.

Es ist eine vollkommen falsche Behauptung, die Kinder seien am 26.6.96 hilflos und verstört und in Not gewesen. Die Kinder wollten bloss das Einhalten einer Abmachung erzwängen, die bereits am Vortag heimlich mit der Grossmutter getroffen worden war. Die Grossmutter hatte die Kinder wiederholt aufgefordert, zu ihr zu kommen, wenn der «Neger» dort sei. Die Nachbarn Seger hatten die Kinder wiederholt zum Ungehorsam gegen mich aufgefordert.

Dass es sich bei der Grossmutter um eigentliches «Kidnapping» handelt, beweist die Aussage im Arztzeugnis «Voraussetzung wäre für Cyril, dass die Mutter nicht immer versuche, ihn bei sich zu behalten» – wie kann einer sorge- und obhutsberechtigten Mutter vorgeworfen werden, sie wolle ihr Kind bei sich behalten? Der Vorwurf wäre an die Grossmutter zu richten, die ein urteilsunfähiges 9jähriges Kind gegen seine Mutter aufgehetzt, materiell verwöhnt, heimlich getauft hat und sich des «Entziehens von Unmündigen» strafbar gemacht hat.

Zum Vorwurf, ich witterte überall Komplotte: In Buchsi erhalten geschiedene Mütter tatsächlich ein besonderes Augenmerk. Mehrere Personen mit einer ähnlich konservativen Haltung haben gemeinsam meine Persönlichkeitsrechte verletzt. Tatsache ist: Dr. Samuel Kohler ist verwandt mit der Nachbarin der Grossmutter (Alice Widmer-Kohler), seine Ehefrau kennt meine Schwester, die an Cyrils heimlicher Taufe teilgenommen hat. Grossmutter Dora Widmer und Schwester Elisabeth Wieland-Widmer haben mich wiederholt mit diesen  Verflechtungen eingeschüchtert. Christian Bärtschi, Bruder des Scheidungsrichters Markus Bärtschi (der bei der Scheidung aufgrund eines falschen Berichts der VB eine Erziehungsbeistandschaft angeordnet hat) lebt in Buchsi. Christian Bärtschi war bei einer Stellvertretung an der Sek Fraubrunnen vor ca. 20 Jahren mein Schüler gewesen. Er hatte im Unterricht ein Tonband laufen lassen – als ich es übers Wochenende konfiszierte, warnte  er mich, sein Vater sei Regierungsstatthalter. Vellstreckungsrichter Markus Bärtschi wollte mir über diese Verwandtschaft keine Auskunft geben.

Tatsache ist, dass meine Mutter Dora Widmer, meine Schwester Elisabeth Wieland- Widmer und mein Exmann Jörg Ryser gegen mich intrigiert hatten, meine Kinder rassistisch indoktriniert hatten und sie aufgefordert hatten, mich anzulügen. Falsch ist die Behauptung, ich hätte diese Konflikte überwertig erlebt. Die Hinterhältigkeiten  und die fast widernatürliche Allianz des Vaters mit seiner Ex-Schwiegermutter waren derart gemein, dass meine Wut absolut verständlich ist. Meine Wut wegen der inkonsistenten Haltung meiner Mutter und meines Exmannes ist vor folgendem Hintergrund zu sehen: vor und während meiner ersten  Ehe war das Verhältnis zwischen Dora Widmer und Jörg Ryser nie besonders gut gewesen. Meine Mutter hatte mir 1982 sogar gedroht, am Hochzeitsfest  mit Jörg Ryser und seinen Verwandten nicht teilzunehmen. Seine Profitierhaltung hatte sie immer abgelehnt.  Es handelt sich  folglich um Projektion: «auffällig» ist bei einer solchen Vorgeschichte die Allianz des Vaters mit seiner Ex-Schwiegermutter und die heimliche Taufe von Cyril (Anzeige wegen Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit). Auch wenn Herr Kohler über einen Doktortitel verfügt, darf er mich nicht dazu nötigen, meine Kinder zu Fremdenhass, Lügen und Heucheln zu erziehen und mich der Diktatur meines Exmannes und meiner herrschsüchtigen Mutter zu unterwerfen.

Es ist absolut falsch, zu behaupten, ich hätte Konflikte auf dem Rücken der Kinder ausgetragen – schrieb ich doch bereits in der Trennungsvereinbarung, Elternebene und Partnerebene seinen auseinanderzuhalten. Dieser Vorwurf müsste dem Vater Jörg Ryser  und der Grossmutter gemacht werden, die die Kinder für  egoistische Ziele instrumentalisiert haben. Sie haben die Kinder quasi als Pfand zurückbehalten, um mich ihnen gefügig zu machen. Die VB kopierte dieses Verhalten: ich sollte meine Kinder nicht sehen, weil ich beim Obergericht eine Rechtsverzögerungsbeschwerde gegen den Regierungsstatthalter eingereicht hatte! (die übrigens gutgeheissen wurde)  Tatsache ist, dass die Behörden, die Probleme, die sie mit mir haben, auf dem Rücken der Kinder  austragen (analog zum ideologischen Machtmissbrauch bei der «Aktion Kinder der Landstrasse»). Obschon die Kinder bei der Scheidung gegen eine Beistandschaft waren, zwängten ihnen die Behörden eine Beistandschaft auf, die Kinder hatten sich wiederholt über diese Einmischung beklagt.

Zum  Einfühlungsvermögen: Herr Dr. Kohler hat mir selbst berichtet, einer seiner Patienten hätte sich umgebracht – dies zeigt, dass er bereits in diesem Fall den seelischen Zustand einer Person falsch beurteilt hat. Mein Argument, es sei nicht möglich, aufgrund einer Momentaufnahme den seelischen Zustand einer Person erfassen zu können, wurde bisher von den Behörden abgelehnt. Andererseits wird nun ebendieses Argument als Entschuldigung dafür gebraucht, dass ein Mann fälschlicherweise aus dem FFE entlassen wurde.

Unsachliche persönliche Ebene: Der 26 6. 96 war ein Freitag, ich habe immer am Samstag geputzt, wenn die Kinder beim Vater waren. Die Ehefrau von Dr. Kohler ist Hauswirtschaftslehrerin. Dies ist bei seiner subjektiven Bewertung meines angeblich «verwahrlosten» Haushaltes zu berücksichtigen. Beweis für das Einnehmen einer Trotzhaltung: er bestritt die statistisch belegte Tatsache, dass Hauswirtschaftslehrerin ein typischer Frauenberuf sei.

Herr Dr. Kohler fühlte sich beleidigt, dass ich (was meine Gesundheit betrifft) anderen Personen mehr vertraute als ihm. (Pfrn. A. Müller, Prof. Dr. phil. A. Blaser) Als mein Hausarzt hat Dr. Kohler seine berufliche Sorgfaltspflicht schwer verletzt. Es hat ihn nicht interessiert, wie sehr die seelischen Grausamkeiten und die Zermürbungstaktik meiner Gesundheit zugesetzt haben.

Mein Demotape hat er (wie die VB) negativ kommentiert. Unvoreingenommene Personen, wie z. B. Roland Jeanneret, sind von meinem Song für den verstorbenen Benjamin tief berührt.

Falsch ist die Behauptung, die Kinder hätten unter Dauerstress gestanden und hätten wegen meines nächtlichen Lärms nicht schlafen können. In solch angeblich «unzumutbaren» Zuständen hätte Simon niemals die Qualifikation  für die spez. Sek. erreicht. Solche Umstände hätten Gesundheit und Schulleistungen der Kinder schwer beeinträchtigt. Bei einer Nachfrage bei den Lehrkräften Marlies Berthoud (Cyril,1./2.Kl.) und Urs Freiburghaus (Simon,5./6.Kl.)  hätte sich nichts finden lassen, was eine sofortige Kindesschutzmassnahme gerechtfertigt hätte! Tatsache ist, dass ich seit 3 ½ Jahren unter Dauerstress stehe – aufgrund der Intrigen und seelischen Grausamkeiten meines Exmannes und meiner Mutter – und dass es Herrn Dr. Kohler, der ja auch mein Hausarzt war, egal war, dass dies bei mir zu psychosomatischen Beschwerden führte.  Die VB hat Herrn Kohler immer als Dr. Kohler zitiert, er selbst verwendete immer den Briefkopf «Dr. med.» Und unterzeichnete auch als «Dr. med.». Sollte er sich herauswinden, er sei «bloss» Beistand gewesen und nicht Hausarzt : er hat ohne mein Wissen eine Mandeloperation bei Cyril veranlasst, dies tat er eindeutig als Arzt. Meine gesundheitlichen Probleme, die sich insbesondere  in einem von mir beim Autofahren unbemerkt  verursachten Blechschaden  manifestierten, ignorierte  er einfach. (Blutarmut, gynäkologische Probleme, Blutdruckprobleme, zu schnelles Abnehmen). Für die Konsultation vom 27.6.96, bei der ich 2 Stunden lang gegen eine Wand redete, stellte er mir sogar Rechnung als Arzt.

In der Zeugenaussage am Kreisgericht V  bei Markus Bärtschi vom 28.5.99, sagte meine Mutter aus, sie hätte Herrn Kohler 1996 mitgeteilt, ihre Tochter brauche psychiatrische Unterstützung. Meine Mutter verfügt über keinerlei berufliche Qualifikationen, um solche Empfehlungen abzugeben. Ich hingegen habe Psychopathologie als Nebenfach abgeschlossen, und bin mit den ideologischen Differenzen zwischen Psychiatrie, Psychologie und Psychoanalyse bestens vertraut. Der Rechtsdienst des Strassenverkehrsamtes folgte meiner Argumentation, dass mir wegen meiner kritischen Haltung gegenüber der Psychiatrie eine Abklärung durch einen Psychiater nicht zugemutet werden kann und akzeptierte stattdessen eine Abklärung beim Verkehrspsychologen.  Wie heikel eine psychiatrische Abklärung sein kann, zeigt die Entlassung aus dem FFE wegen «Unauffälligkeit» des späteren Amokschützen aus Habkern. Ich hingegen werde als «auffällig» bezeichnet, weil ich  zurecht gegen Verletzungen meiner Privatsphäre (diese haben auch meine Mutter, meine Schwester und mein Exmann zu respektieren) und gegen ideologischen Machtmissbrauch von Behörden protestiere. Herr Dr. Kohler wollte nichts davon hören, dass Psychiater an der «Aktion Kinder der Landstrasse» beteiligt gewesen waren.    Der ganze Arztbericht ist geprägt von einer  Trotzhaltung , die darauf zurückzuführen ist, dass Herr Kohler beleidigt war, weil ich ihm mitgeteilt hatte, es werde mir zu eng, und weil ich zu anderen Personen ein besseres Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte. Er hatte sich in der Rolle des starken Mannes, der bei mir zum Rechten sehen musste, gefallen – er hat selbst geäussert, am besten sei es  gewesen, wenn er regelmässig bei uns vorbeigeschaut habe, was aber die Kinder  sehr gestört hat.

Dass sein Arztbericht vom 4.8.96 jeder Sachlichkeit entbehrt, zeigt  seine Haltung als Erziehungsbeistand im weiteren Verlauf des Verfahrens vor dem Regierungsstatthalter: Es ärgerte Herrn Dr. Kohler nicht, dass ihn Herr Ryser und Frau Widmer belogen hatten: Herr Dr. Kohler schrieb, «da voll berufstätig, sei Herr Ryser auf Hilfe von Frau Widmer angewiesen»  – Herr Ryser war zu dieser Zeit arbeitslos! Dr. Kohler schrieb, «jede Betreuungslösung muss darauf abzielen, die beiden beieinander und auch in Münchenbuchsee zu lassen» – den Akten ist zu entnehmen, dass Cyril seit Juni 96 in Jegenstorf gelebt hat! Befremdend ist auch, dass Herr Dr. Kohler sich einerseits von der heimlichen Taufe Cyrils distanziert, in seinem Bericht bezeichnet er dieses Ereignis als «unglücklich und kontraproduktiv» (mir gegenüber hat er es sogar als «nicht rechtens» bezeichnet, ohne mich auf die Möglichkeit einer Strafanzeige wegen Art. 261 StGB hinzuweisen), andererseits in seinem Bericht aber die Allianz zwischen Herrn Ryser und seiner Ex-Schwiegermutter verfestigt.

Den rassistischen Aspekt hat Herr Dr. Kohler eindeutig verharmlost: die rassistischen Ausserungen von Herrn Ryser. Dora Widmer, El. Wieland und Frau Seger sind laut lic. iur. Andreas Rieder (ehemals EKR) nur deshalb nicht wegen 261 bis StGB einklagbar, weil das Kriterium «Oeffentlichkeit» nicht erfüllt war.

Es kam mit Herrn Dr. Kohler wiederholt zu einem eigentlichen Expertenstreit (ich verfüge über viel mehr pädagogische Ausbildung und Erfahrung als er) – die Formulierung «nicht kindgerecht» zeigt, dass es ein ideologischer Streit war. Dieser ideologische Streit hat sich mit meinem ehemaligen Studienkollege Ueli Zingg von der EB (eine Anzeige wegen falschen Gutachtens wird folgen) und dem Regierungsstatthalter Urs Wüthrich, ehemals Primarlehrer und Schulvorsteher in Urtenen, wiederholt. Ein wichtiger Streitpunt ist die Frage, wieweit man Kindern eine heile Welt vorgaukeln soll (Die Grossmutter im Bauernhaus verkörpert weitgehend eine heile Welt) Hauptaussage meiner Seminararbeit für Prof. Konrad Widmer (Uni ZH) über das englische Schulsystem war: das Schulsystem einer Nation widerspiegelt die politischen Verhältnisse. Es ist ideologischer Machtmissbrauch, wenn konservative Obrigkeiten meine Kinder dazu instrumentalisieren, um mich für meine modernen pädagogischen Ansichten zu bestrafen. Ich bin keineswegs die Einzige, die der Meinung ist, die Schweiz hinke im pädagogischen Bereich anderen Nationen hinterher! Es ist zu berücksichtigen, dass ich ein Jahr in England gelebt und unterrichtet habe.

Als ich am 27.6.96 das Thema Doppelmoral anschnitt, wies Herr Kohler mich zur Türe. (Heute bin ich es längst gewohnt, dass meine Aussagen oder Artikel zensuriert werden, wenn ich die unangenehme Wahrheit sage). Wie hätte er abstreiten wollen, dass ich für meine Konsequenz und Ehrlichkeit bestraft werde und dass unser System die Feigen und Unehrlichen begünstigt, die in einer «Fünfer und Weggli»-Situation leben und sich neben dem Ehepartner/der Ehepartnerin eine Geliebte oder einen Liebhaber halten. Unerträglich war es für ihn, zur extremen Doppelmoral meiner Schwester El.Wieland, die seine Frau kennt und 1996 die Rede zum 1. August in Jegenstorf hielt, Stellung zu nehmen: El. Wieland entsetze sich vor meinen Kindern über meinen Lebenswandel – dabei war sie vor ihrer zweiten Ehe die Geliebte eines bekannten Augenarztes gewesen und hatte teilweise in einem «ménage à trois» mit ihm, seiner Frau und seinen Kindern gelebt. Beinahe explodiert ist Herr Kohler auf meine provokative Schlussbemerkung, ob ich denn Herrn Ryser wieder heiraten müsse, es ginge ja darum, mich für die Scheidung zu bestrafen.

Der Arztbericht vom 4.8.96 ist vor folgendem Hintergrund zu sehen: er wurde verfasst, nachdem Herr Dr. Kohler sich am 27. 6. 96 mit mir heftig gestritten hatte, der Bericht kann deshalb nicht sachlich sein.

Sowohl mir gegenüber wie den Kindern gegenüber hat Herr Dr. Kohler seine aerztliche Sorgfaltspflicht verletzt: Meine Gesundheit wurde durch die Trennung von den Kindern schwer beeinträchtigt, die Gesundheit der Kinder wurde ebenfalls beeinträchtigt, bei Simon führte sie zu einer extremen Introversion und rückläufiger Motivation in der Schule, bei Cyril zu einer massiven Gewichtszunahme (bezüglich der Kausalitäten wurde hier von Behördeseite gelogen) Herr Dr. Kohler übte sein Amt kontraproduktiv aus: einvernehmlich geschiedene Eltern verwandelte er in Streithähne. Gemäss Kindsrechtsspezialist Cyril Hegnauer (ZVW 5/1998, S. 171) ist es Aufgabe der Behörden, Konflikte zwischen geschiedenen Eltern zu lindern, Herr Dr. Kohler hat aber genau das Gegenteil getan: er verschärfte bestehende Konflikte! Zur Destabilisierung des gut funktionierenden Systems kam es durch die Einmischung meiner Mutter Dora Widmer, meiner Schwester El. Wieland-Widmer und meiner Nachbarn Seger und Bohner – hier wäre es seine Pflicht als Beistand gewesen, die unerhörten Verletzungen meiner Privatsphäre zu stoppen.

24. Juni 1999 (Unbehandelt)

Mai 31

Strafanzeige

Strafanzeige wegen Verfassens eines falschen Gutachtens (Art. 307 StGB) und Verletzung der beruflichen Sorgfaltspflicht durch Ueli Zingg, Jugendpsychologe, EB Bern

Der Regierungsstatthalter hat das beigelegte Gutachten bei der EB Bern in Auftrag gegeben,weil ich als Inhaberin der elterlichen Gewalt Beschwerde gegen den von der VB Münchenbuchsee verfügten Obhutsentzug eingelegt hatte. Dieses Vorgehen war unverhältnismässig (ZVW 2/3,1998) und rechtsverzögernd, denn es war schon damals bekannt, dass der Kindsvater, der den Obhutsentzug beantragt hatte, die Behörden arglistig getäuscht hatte, als er beantragte, die Betreuung durch den Vater sei zu bestätigen. Der VB Münchenbuchsee und dem Regierungsstatthalter war bereits damals bekannt, dass Cyril – entgegen der Behauptung des Vaters – bei der ehemaligen Schwiegermutter des Vaters in Jegenstorf lebte, ohne vorgängige Pflegekinderbewilligung und ohne Regelung des Unterhalts. Der juristisch einwandfreien Beschwerde meiner damaligen Anwältin B. Steinlin war  zu entnehmen, dass mir das rechtliche Gehör verweigert worden war und dass die VB ihre Kompetenzen überschritten hatte.

Meine Persönlichkeitsrechte (Art. 28-28l ZGB) wurden durch dieses Vorgehen schwer verletzt, das Gutachten wurde sogar ohne meine Erlaubnis an Dritte (VB Jegenstorf)weitergeleitet.

Da Ueli Zingg im Grundstudium Psychologie an der Uni Bern mein Studienkollege gewesen war (siehe meine Stellungnahme zum Gutachten, Kopien Testatheft) kann sein Vorgehen durchaus als Mobbing bezeichnet werden.

Folgendes Vorgehen erachte ich als Verletzung der beruflichen Sorgfaltspflicht: die Glaubwürdigkeit und persönlichen Interessen der Personen, die mich desavouierten, wurde nicht abgeklärt. Eine sorgfältige Analyse hätte aufgedeckt, dass der Obhutsentzug auf Neid, Getratsche, Rassismus, einer fundamentalistisch anmutenden Ideologie und normalem Zoff eines Pubertierenden mit seiner Mutter beruht hatte (beim Kindsvater kommen noch Rache und finanzielle Interessen dazu).

Es gab keinen objektiven stichhaltigen Grund, um eine sofortige Kindesschutzmassnahme anzuordnen! Der Gutachter hat auch nicht berücksichtigt , dass mir die Kinder Wochen vor der Befragung vorenthalten worden waren, dass ihnen meine Wiederverheiratung als etwas Schlimmes geschildert worden war und dass sie einfach sagten, was Vater und Grossmutter ihnen einsouffliert hatten.

Ebenfalls nicht befragt wurde Marlies Berthoud, Cyrils Klassenlehrerin vor dem Obhutsentzug, die hätte bestätigen können, dass Cyrils Verhalten und Leistung in der Schule keineswegs eine Kindesschutzmassnahme gerechtfertigt hätte.

Falsch ist die Feststellung des Gutachtens, Simons Schulleistungen seien weder besser noch schlechter geworden. Ich verweise auf meine Ausführungen in meiner Anzeige wegen falschem Arztzeugnis gegen Dr. Samuel Kohler. Simon war in meiner Obhut in die spez. Sek. eingeteilt worden, dem beigelegten Lehrerzimmer-Protokoll ist zu entnehmen, dass es bei Simon nicht mehr rund lief. Es kann auch nicht abgestritten werden, dass ich aufgrund meiner umfangreichen pädagogischen Erfahrung sehr wohl imstande war, eine sich anbahnende Motivations- und Leistungskrise bei meinem Sohn festzustellen.

Falsch ist die Aussage, Cyrils Gewichtszunahme den Lebensumständen bei mir zuzuschreiben – Cyrils Gewichtszunahme ist einzig und allein auf die kalorienreiche Ernährung bei der Grossmutter und ihre fragwürdige Erziehungsmethode, sich bei Frust mit Essen zu trösten, zurückzuführen. Cyril hat sich mit übermässigem Essen über die Trennung von Mutter und Bruder getröstet, nachdem er manipuliert worden war, er dürfe nicht mehr bei seiner unmoralischen Mutter leben.

Falsch sind die Ausführungen zu Benjamins Behinderung, Schwangerschaft und Geburt seien normal gewesen. Dies zeigt: Kritik an der Schulmedizin wird nicht toleriert. Es ist ungeheuerlich, diesbezüglich den Lügen einer Bäuerin zu glauben, die in jungen Jahren 3 leichtgewichtige Töchter zuhause geboren hat und die noch nie bei einem Gynäkologen war, und deren Horizont so eng ist, dass sie nicht verstehen kann, was anders ist, als sie es sich aus ihrem eigenen Leben gewohnt ist und was man nicht auf den ersten Blick sehen kann (erhöhten Blutdruck sieht man einer Schwangeren nicht an).

Falsch sind ebenfalls die Ausführungen zum Selbstmord meines Vaters. Dies zeigt: Kritik an der Psychiatrie wird nicht toleriert. Moralisierende Aeusserungen des Gutachters erinnern an die sexistische Ideologie, die die Schweizer Psychiatrie (Forel, Bleuler) lange geprägt hat (liederlicher Lebenswandel, moralische Idiotie), und wie sie Willi Wottreng in seinem Buch „Hirnriss“ aufdeckt.

Da die relevanten pädagogischen Fragen nur am Rande mit mir besprochen wurden und wichtige Anliegen von mir (z. B. die Rivalität zwischen leiblichen Elternteil und Stiefelternteil) sofort abgeblockt wurden, erhielt ich sehr schnell den Eindruck, dass der Gutachter eine Strategie befolgt, die darauf abzielt, eine von meinem Vater vererbte moralische Minderwertigkeit festzuhalten. (Nach Bleuler – ich habe Psychopathologie als Nebenfach an der Uni Bern abgeschlossen und weiss, dass er zu dieser Zeit an der Uni Bern unangefochten war) ist „der moralische Defekt in der Regel angeboren und auch angeerbt“. Meine Mutter ist der Meinung, mein Vater habe einen vererbten moralischen Defekt gehabt, sie empfand deswegen eine tiefe Verachtung für die ganze Verwandtschaft meines Vaters. (Siehe BZ- Artikel). Meine Mutter hatte ihren Töchtern jeden Kontakt mit Verwandten des Vaters untersagt, die sie alle des liederlichen Lebenswandels bezichtigte.)

Falsch und vollkommen naiv ist es, abzustreiten, dass die Grossmutter die Kinder gegen mich aufgehetzt hat – sie hat mich vor den Kindern als krank hingestellt, sie hat ihnen erklärt, sie müssten sich für mich schämen, sie müssten vor mir geschützt werden und ich müsste versorgt werden. Es ist naiv vom Gutachter, zu glauben, die Grossmutter würde diese Hirnwäsche zugeben. Um dem Charakter einer einsamen Grossmutter, die ihrer eigenen Tochter die Söhne ausspannen will, auf die Schliche zu kommen, ist ein subtiles Vorgehen nötig. Vor allem würde es die Fähigkeit voraussetzen, hinter Fassaden zu sehen.

Falsch ist die Behauptung, die Trennung der beiden Brüder habe keine negativen Auswirkungen. Cyril und litt anfänglich sehr unter der Trennung von seinem grossen Bruder, den er immer bewundert hat. Die Grossmutter war bestrebt, die beiden zu entzweien, indem sie Cyril als den lieben und Simon als den groben, bösen Buben hinstellte. (Meine Mutter hat die Geschwisterrivalität immer angestachelt – dass meine Schwester Elisabeth Wieland-Widmer bei der heimlichen Taufe von Cyril gemeinsam mit meiner Mutter gegen mich intrigiert hat, könnte durchaus eine späte Revanche dafür sein, dass unsere Mutter früher mich als Gymnasiastin gegenüber der Primarschülerin schwer privilegiert hat). Wie der Kindsvater und die Grossmutter mit der Beziehung zwischen den Brüdern umgehen, zeigt dies: Vater und Grossmutter haben Cyril bearbeitet, nicht an der Konfirmation seines Bruders Simon zu erscheinen.

12. Juli 1999 (Unbehandelt)

Mai 31

Betäubungsmittelgesetzes

Parlamentarische Motion zum Gesetzesschutz für Whistleblower / Revision des Betäubungsmittelgesetzes

Sehr geehrter Herr Weyeneth

Ich beziehe mich auf unsere Besprechung vom 8.4.03, bei der Sie mir rieten, die Amtsverbände und den HEV um Unterstützung bei den Statthalterwahlen anzufragen.

Die negativen Antworten waren vorauszusehen, denn Hansueli Käser, Hans Siegenthaler und Peter Brand sind in 3053 wohnhaft – und ich hatte ja die Gemeinde Münchenbuchsee wegen Ausstellens einer falschen Wohnsitzbescheinigung für Cyril Ryser (Sohn aus erster Ehe) eingeklagt. Ihre leider verstorbene Frau wusste als Mitglied der VB Jegenstorf, dass Cyril Ryser seit Juni 96 bei meiner Mutter am Quellenweg 11 in Jegenstorf wohnt und nicht bei seinem Vater in Buchsi und hat sich über die Angelegenheit aufgeregt. Peter Brand war sogar in der Schulkommission, als ich dort eine Beschwerde wegen der Wohnsitzschummelei einreichte. Die Schulkommission hatte mir damals versprochen, mich direkt über schulische Anlässe zu informieren, weil der Vater seine Informationspflicht verletzt. Über Cyrils Konfirmation an Auffahrt wurde ich aber erneut nicht informiert, ich musste es selbst recherchieren.

Als ich den beigelegten Artikel im Bund las, wurde mir klar: Für die Gemeinde Münchenbuchsee bin ich ein Whistleblower, weil ich im Sommer 1994 die Bauverwaltung auf zuviel Staubentwicklung bei der 2. Bauetappe am Gartenweg hinwies (mein schwermehrfachbehinderter Sohn starb kurz darauf an einer Lungenentzündung) und weil ich den Sozialdiensten in Buchsi 1995 mitteilte, dass Sozialarbeiter Rudolf Bohner eine Kenianerin beim Schmuggeln von Cannabis in die Schweiz begünstigt. Diese Gefährdungsmeldung war zu brisant, um darauf einzugehen! Heute weiss ich, dass dieselbe Kenianerin Bürgerrechtsehen arrangierte und in einer vom Fürsorgeverband finanzierten Wohnung einen Cocaindealer versteckte.

Sie sollen gegenüber dem «Bund» bezüglich Polizeiaffäre gesagt haben, wer in unserem Rechtsstaat gerechtfertigte Anschuldigungen erhebe, habe nichts zu fürchten – da könnte ich Sie beim Wort nehmen. Ich wurde für gerechtfertigte Anschuldigungen grausam gestraft!

An einer Podiumsdiskussion zur Revision des Betäubungsmittelgesetzes (Einl. beigelegt) behauptete Herr Jann, der Nationalrat werde wohl dem BAG «gehorchen». Ich hoffe, das wird der Nationalrat nicht! Die Psychiaterin und der Toxikologe waren mit mir einig, dass Cannabis ein gefährlicher Tranquilizer ist, der bewiesenermassen psychotische Zustände auslösen kann.

Eine soziale Institution «bruggeboge» wies mir eine Domenikanerin zur lockeren Betreuung zu, mit der Anmerkung «das Kiffen könne man ihr  nicht verbieten» – warum eigentlich nicht? Das Kiffen machte sie so aggressiv und psychotisch, dass sie mich bedrohte und Möbel demolierte…

Wären Sie an einer kurzen Besprechung vor der Nationalratsdebatte am 18. Juni interessiert? Ich werde mich heftig gegen die geplante Revision des Betäubungsmittelgesetzes engagieren!

12. Juni 2003

Mai 23

Frauenfängerei – Update 23.05.04

Es ist nicht fair, mir vorzuwerfen, dass ich – wie so viele Schweizer Frauen meiner Generation – vor der gesellschaftlichen Realität in den Siebzigern / Achtzigern kapitulierte, dass Frauen sich meist zwischen Karriere und Familie entscheiden mussten. Als ich 1976/77 in England unterrichtete, stellte ich fest, dass es berufstätige Mütter in England wegen der vorhandenen Kinderbetreuungs-Institutionen viel leichter haben. Ich hätte eine englische Vergleichsgruppe von Ehepaaren, die beide halbtags berufstätig sind und Kinderbetreuung und Hausarbeit teilen, finden sollen. Meine Kollegin fand in der Schweiz 10 solche «fifty-fifty»Paare, in England fanden sich schlicht keine solchen Paare, da doppelverdienende Eltern in der Regel familienexterne Kinderbetreuung nutzten.. Das Resultat der länderübergreifenden Proseminararbeit: Wie sich Eltern die Kinderbetreuung organisieren, ist stark abhängig von den politischen Gegebenheiten. Englische Soziologen unterscheiden zwischen «family-centered woman» (Familienzentrierte Frau) und «career-centered woman» (Karrierezentrierte Frau). Es ist eine Illusion, zu glauben, eine 40- oder 50jährige Frau könne plötzlich vom Hausmütterchen zum Karriereweib mutieren, bloss weil das politische Umfeld sich gewandelt hat. Die lange Familienphase wirkt sich in der Arbeitswelt als grosses Handicap aus. In einer Untersuchung, was Ehen stabil macht, stellte man fest: Einer der Hauptfaktoren, die Ehen stabil machen, ist (neben gemeinsamen Kindern und gemeinsamem Wohneigentum) die Tatsache, dass die Ehefrau während vieler Jahre nicht erwerbstätig war. Es ist nicht gerade eine romantische Vorstellung, dass vermutlich viele Frauen in einer «Versorgerehe» ausharren. Mein erster Ehemann hat mich  mit dem Argument, berufstätige Mütter hätten ihre Kinder nicht gern, zum Verzicht auf Karriere manipuliert. Mir wurde viel zu spät klar, dass er so leichter an meine Mitgift herankam (er manipulierte mich auch, quasi als Liebesbeweis auf Gütertrennung zu verzichten). Meine erste Ehe ging ich nach altem Eherecht ein, in dem es noch hiess «der Ehemann ist das Oberhaupt der Familie» und nach dem der Ehemann der Ehefrau sogar eine eigene Erwebstätigkeit verbieten konnte. Natürlich gibt es Männer, die ihre Ehefrau durch wirtschaftliche Abhängigkeit festnageln wollen, vor allem Männer mit kleinem Selbstwertgefühl, die glauben, eine Frau nur so halten zu können. Die SP ist für jene Frauen, die das Auslaufmodell des verantwortungsvollen Familienvaters durch die verantwortungsvolle Familienmutter ersetzen wollen, sicher die richtige Partei. Eine solche Frau verkörpert z.B. die ehemalige Gleichstellungsfrau und heutige Regierungsstatthalterin Regula Mader ( deren bisherige politische Tätigkeit ich respektiere). Dieses neue Weltbild bedeutet aber auch, dass diese Frauen den Staat als zuverlässigeren Partner betrachten als einen Mann aus Fleisch und Blut, dass Männer sehr viel Macht abgeben müssen, und dass die moderne Beziehung zwischen den Geschlechtern durch sehr viel Rivalität geprägt wird.

Mai 22

Regierungsstatthalterwahlen

Die wilde Kandidatin Marianne Loosli:

„Wüthrich gieng mir ans Eingemachte, jetzt gehe ich ihm ans Eingemachte.“

Anmeldung_Regierungsstathalterwahlen

© Der Bund; 22.04.2003; Seite 10; Nummer 92; Stadt-Region

Wieso die parteilose Marianne Loosli bei den Regierungsstatthalterwahlen in Fraubrunnen den Amtsinhaber herausfordert.

Der Bisherige Urs Wüthrich (sp) wird am 18. Mai bei den Regierungsstatthalterwahlen im Amt Fraubrunnen von Marianne Loosli-Widmer herausgefordert. Die beiden kennen sich. Eine lange, verworrene Geschichte verbindet sie.

Rache? Nein, mit Rache habe ihre Kandidatur nichts zu tun, hält Marianne Loosli-Widmer fest. Im gleichen Atemzug sagt die 47-Jährige aus Urtenen aber auch: «Er ist mir ans Eingemachte gegangen. Nun gehe ich ihm ans Eingemachte.»

Urs Wüthrich, seit gut zehn Jahren amtierender Regierungsstatthalter des Amtsbezirks Fraubrunnen, ist stets präsent, wenn Marianne Loosli spricht. Nicht nur, weil sie ihn im Statthalteramt Fraubrunnen beerben möchte und deshalb bei den Statthalterwahlen vom 18. Mai als parteilose Sprengkandidatin ins Rennen steigt. Sondern auch, weil sie mit dem 57-jährigen Sozialdemokraten aus Urtenen eine lange gemeinsame und komplizierte Geschichte verbindet.

Mai 22

The sex machine

Das nachfolgende Script habe ich an einem Drehbuchwettbewerb bei Tribecea Film Institute eingereicht.

 

 

Temporal setting: present local setting: Boston soundtrack: Cover version of James Brown’s «sex machine» singer: e g Ashanti, J.Lo

abstract: It’s the story of an MIT- engineer specialiszed in robotics who is a genius in his work and gradually begins to see human beings as robots who can be manipulated in the same way as he can program his robots.

possible technical adviser: Rodney Brooks, MIT, http://www.ai.mit.edu./projects/humanoid-robotics-group/>www.ai.mit.edu./projects/humanoid-robotics-group/

scene 1

MIT engineer (Bob) has a date with his ex-girlfriend in a Boston café (he‘ll meet his later girl-friends in the same café) ex:-girlfriend: «You know you were alsways too tough and too demanding in sex , then I had these flashbacks of my rape and became so uptight that it even hurt» Bob: «And then I always felt you tried to avoid sex» ex: « It became a vicious circle: the more I gave you the feeling I didn’t want sex the more frustrated and angry you got, and your anger made it less likely to give me what I needed most: tenderness» Bob: «You sound like your analist!» ex(cynically): «As a scientist it should be no problem for you to find out how women really function…»

scene 2

At Bob’s, Bob is online. Bob is very offended. He thinks she left him because he was a bad lover and decides to improve his technique. He goes online and consults all the relevant websites (sex, anatomy, psycho-analysis, chatroom of the female orgasm club, etc…). This private research is his only pasttime after work in the MIT, but he does it with the same scientific sophistication as he does his research in robotics.

scene 3

Bob at work in the MIT with his robots.

scene 4

At Bob’s. Bob at his computer. Bob has worked out a program  to  become the perfect lover. He has found out about the female G-spot (picture of female anatomy on the computer display). He decides to get pierced. He workes out scientificially where he has to pierce his penis to stimulate a woman’s G-spot.

scene 5

Bob in the same Boston café with his new girl-friend girlfriend: «Why on earth did you pierce your penis?» Bob: «Because I thought I could better stimulate your G-spot!» girlfriend: «This is really mad! You even hurt me! How about learning more about woman’s mind?»

scene 6

At Bob’s. Bob at his computer. Bob is humiliated again, he was even laughed at. He consults some webpages again, this time about ethnology. He is fascinated by the ritual of circumcision. He decides to try an Afro-American woman.

scene 7

Bob in the same Boston café with his new Afro-American girlfriend, an anthropology student (e.g. Halle Berry) Bob: «Are you sure you don’t want sex before marriage?» girlfriend: «Definitely. I’m very traditional when it comes to family life. I’m not a strict muslima, and I hate religious extremiststs, but I know that it is very detrimental for a woman’s  mental health when she sleeps around.» Bob: «So you will marry as a virgin, okay. For me marriage is out of question. But please could you explain me why men have to be circumcised in Islam? Is it only a matter of cleanliness?» girlfriend: «Of course this is the official reason in Judaism and Islam. But haven’t you realised that in these two religions men have more rights than woman? Circumcision helps jews and muslims to have more power over women » Bob: «Why should a man have more power over a woman when he is circumcised?» girlfriend: «Because he has control. It is him who controls the sex act. He has no problem with praecox; he can go on as long as he wants. He can experiment with her, find out what she really needs to reach the big bang. Do you know what I mean with the big bang? You know woman are multiorgasmic, which sometimes makes men jaelous. I don’t mean those mediocre orgasms she can have on the way to the big bang – I mean the real thing at the end and together with him …. Once he has got so far with her, she is enslaved to him. He can even condition her by giving her what she needs, when she was a good girl and not giving her what she needs when she wasn’t.» Bob: «That’s nothing but machism!» girlfriend: «But anthropology shows that machos seem to satisfy women’s primitive instincts, stemming from ancient times when they needed a strong man to protect them»

scene 8

Bob at the doctor’s Bob is having the piercing removed and is getting circumcised. The doctor does not see any medical indication for circumcision, but is intrigued by Bob’s explanation.

scene 9

At the Boston café with new girlfriend Pat (a divorced teacher, two teenage children) Pat «I hope it will be no problem that you have to share me with my children. At the beginning they feel you are an intruder, but they will get used to you». Bob: «And they have to accept that we need some time alone  as a couple».

scene 10

At Bob’s. Bob at his computer. He is consulting webpages about motherhood (pregnancy, giving birth, breastfeeding, mother instinct etc). He comes to the conclusion that woman who have given birth are better sex partners because through motherhood they are closer to their instincts – and sex has a lot to do with primitive instincts! He develops a theory that a man can enslave a woman neurophysically by imprinting. If he is a sophisticated lover he can profit from the fact that her limbic system is larger than his: the same mechanism which is responsible for mother-child bonding can be used to make the same bond between a woman and her perfect lover – she actually «can’t get him out of her mind!»

scene 11

Bob at work in the MIT. For creating robots he has do do a lot of reasearch on the human brain. Conversartion with a neuropysiologist: Bob: «I think we have one problem that cannot be solved:to imitate the limbic system. The limbic system is important for emotions, smell , reproduction mother and child bond – and it is larger in women! Do you realize that all the robots we’ve  developped so far are males?» neurophysiologist: «Of course!.That’s why the new chess computer is called Deep Fritz! It was out of question to give him a female name. You are right, the limbic system is a terrible challenge! Deep Fritz can see, but he can’t smell . But smell is not important in playing chess. By the way: is Pat crazy about your smell?» Bob: «Yes, she’s absolutely crazy about it – she even wears my stinking Tshirts.»

scene 12

At Bob’s. Very, very hot sex scene!!! (It should be so hot that the critics will find it too pornographic – which will be the perfect publicity for the film!) after sex (still in bed, both quite exhausted) Bob: «Wow! That was absolutely perfect ». Pat: «You know it always is with you and me. You found out exactly waht I need. But what shall I do when you have to go away because of your job and I can’t come with you?

scene 13

Bob at work in the MIT. Soon he has to go on a business trip. He is creating a robot – a real sex machine for Pat. The robot called ‘Bobby’ should be able to satisfy Pat in his absence. He gives in all the relevant data, Bobby has of course a duplicate of his penis.

scene 14

Bob and Pat after sex. (exhausted again) Pat.(sniffing his chest and under his arms): «How shall I survive one long month without you? We can phone and it will terribly turn me on to hear your voice, but I can’t go without your smell and – without your sperm» Bob: «I know. My smell is in my clothes, so make sure you don’t wash my dirty clothes before I go away. When it comes to my sperm, we can freeze them so you can apply them when I’m away. How many samples do you need? Shall we just start to get one sample?» This idea turns her on and she starts oral sex, of course she knows exactly when he is about to come, so she stops at the right time and he ejaculates into a small tupperware box which she usually uses for deepfreezing food. Pat: «I store this in the deepfreezer. But what did you mean by ‘applying your sperm’?» Bob: «That will be Bobby’s job» Pat::«Who is Bobby?» Bob:«One moment, please, sorry I haven’t introduced him to you yet …(He leaves the bedroom and later comes back with a robot which is a duplicate of himself) May I introduce: this is Bobby; Bobby, this is Pat.Actually there’s no need to introduce him to you , because he knows you inside out. He has all the relevant data: where he has to put his hands, where and in what rhythm he has to stimulate you with his penis – which is of  course a duplicate of mine. To give him my smell you dress him with my dirty clothes. And  now I’m going to eyplain you how he can ejaculate my sperm into you.»

scene 15 (showdown)

Bob is abroad for an international congress about robotics (There’s a documentary about it on CNN) Bob phones Pat . He knows she has just watched him on CNN Bob:(on the phone with Pat, after having discussed the congress): «….you made sure that my semen has the right temperature and you remember how you have to fill it into Bobby so he can give it to you later?» Pat: «Of course, it’s ready. It’s the same routine which I know from the time when I sometimes had to deepfreeze my breastmilk  and later warm it for my babies. Bobby is loaded with your semen, and when I want him to come I’ll press the trigger at his lower back.. So we can start, are aou ready, too)?» Bob: «Yes I’m ready. I’ ll masturbate so that you can hear my voice and Bobby will make love to you and give you my sperm»

Marianne Loosli

So verrückt ist das Leben (Kurzgeschichten) Pullover mit Aluminiumfasern Bohnenjoghurt Patchwork-Stuhl Stiefverwandtschaften

Mai 22

Schwachstellen im Fürsorge- und Vormundschaftswesen?

Burgdorfer Tagblatt April 1998

Objektivität und Entscheide fern jeder Ideologie werden im Bereich Fürsorge / Vormundschaft wohl angestrebt, aber immer wieder tauchen brisante Fälle in der Presse auf, die Fragen zur Kompetenz der Gemeindebehörden in diesem Bereich aufwerfen.

Als der Aefliger Gemeinderat Urs Pauli sich nicht scheute, der Presse mitzuteilen, welche Fürsorgeleistung eine Asylantenfamilie bezog, meldeten sich kritische Stimmen, Pauli habe seine Schweigepflicht verletzt. Pauli macht keinen Hehl aus der Tatsache, dass er im Clinch mit dem kantonalen Fürsorgeamt steht, und dies bescherte ihm sogar ein gutes Wahlresultat. Um Pauli ist es nun wieder ruhiger geworden, dafür berichtete die «Berner Zeitung» kürzlich über den «Ferrari-Fall»: der Fürsorgevorsteher der Gemeinde Heimberg wurde wegen seiner indiskreten Äusserungen über einen Fürsorgebezüger wegen Amtsgeheimnisverletzung gebüsst.

Kinder in Ausschaffungshaft? In der Gemeinde Lützelflüh wagte ein Gemeinderat die leichtfertige Äusserung, er hoffe, dass die siebenköpfige Asylantenfamilie Gashi in Ausschaffungshaft genommen werde («Burgdorfer Tagblatt» vom 17. März). Es ist nicht verwunderlich, dass dieser Gemeinderat nicht namentlich genannt sein wollte, denn diese Härte macht stutzig: Können Kinder tatsächlich in Ausschaffungshaft gesteckt werden?

Dazu Kurt Jaggi, Vorsteher des kantonalen Fürsorgeamtes: «Nach gesetzlicher Grundlage ist es nicht möglich, Kinder unter 15 Jahren in Ausschaffungshaft zu nehmen! (Bundesgesetz über Aufenthalt und Niederlassung der Ausländer, Art. 13c, Abs. 3.)» Mit seiner Äusserung ist der Gemeinderat aus Lützelflüh eindeutig in ein Fettnäpfchen getreten. Für grosses Aufsehen sorgte ein Artikel im «Beobachter» über die Tragödie eines erwachsenen Sohnes, der in der Villa seiner reichen und einflussreichen Mutter in totaler Isolation dahinvegetierte. Das Vormundschaftsamt Biel geriet deswegen arg unter Beschuss. Dieser Fall war spektakulär genug, um als «sda»- Meldung weitergeleitet zu werden.

Extremfälle Es kam sogar schon zu tragischen Todesfällen, weil die Behörden schlicht überfordert waren: in Wohlen bei Bern wurde ein Sozialarbeiter von einem verärgerten Asylbewerber erschossen. In Zürich wurde das Baby einer drogensüchtigen Frau verhungert in deren Wohnung aufgefunden, obschon diese Mutter einen Beistand hatte. In Bern wurde eine 19jährige Kurdin von ihrem fun-damentalistischen Vater erstochen, obschon die Behörden von dessen Morddrohungen wussten.

Ideologischer Machtmissbrauch Im Laufe der Geschichte kam es immer wieder zu ideologischem Machtmissbrauch im Bereich Fürsorge/Vormundschaft. Kaum jemand wird bestreiten, dass bei den Hexen- und Ketzerverfolgungen Ideologie im Spiel war. Das neue Buch von Eveline Hasler «die Vogelmacherin» bringt an den Tag, dass sogar Kinder als Hexenkinder verfolgt wurden! Wenn die Missstände weit weg von der Gegenwart liegen, fällt eine kritische Betrachtungsweise nicht besonders schwer. Der Zynismus «Zustände wie zu Gotthelfs Zeiten» ist weit verbreitet, allgemein entsetzt man sich etwa über die Schicksale der armen Verdingkinder. Je näher die Missstände aber bei der Gegenwart liegen, um so schwerer tut man sich mit Kritik. Der Begriff «Administrativjustiz» des Dichters C. A. Loosli (1877-1959) hat wenig Furore gemacht. Als uneheliches Kind machte Loosli einschlägige Erfahrungen mit seinem Sumiswalder Vormund und diversen «Anstalten» (u.a. die Zwangserziehungsanstalt Trachselwald). Die Lektüre seiner sozialkritischen Schriften ist leider immer noch ein Geheimtip. Auf die Tatsache, dass Bundesrat von Steiger veranlasste, den jüdischen Flüchtlingskindern während des zweiten Weltkrieges ein «J» in den Pass zu stempeln, um die Schweiz vor der «Verjudung» zu schützen, darauf ist gewiss niemand stolz, es wurde auch lange versucht, diese Tatsache zu vertuschen.

Verfolgung der Jenischen Dasselbe gilt für die Aktion «Hilfswerk für die Kinder der Landstrasse», in der den Jenischen die Kinder entrissen, unter Vormundschaft gestellt und in Pflegefamilien, Heime oder psychiatrische Kliniken gesteckt wurden. Diese haarsträubende Aktion wurde von Behörden, Pro Juventute und Psychiatrie durchgeführt und nachträglich wurde auch hier versucht, alles zu vertuschen. Der Hartnäckigkeit des «Beobachters» und der Schriftstellerin Mariella Mehr (selbst Opfer der Aktion) ist es zu verdanken, dass eine historische Aufarbeitung eingeleitet wurde. Ein entsprechender Historikerbericht wurde soeben vorgelegt.

Noch vor zehn Jahren wurde bei der Erziehungsberatung in Bern behauptet, Behörden hätten nie etwas mit dem «Hilfswerk» zu tun gehabt. Auf Anfrage beim Rechtsdienst der Erziehungsdirektion (der die Erziehungsberatung unterstellt ist) wird erneut versucht, die ganze Verantwortung für das Hilfswerk auf die Pro Juventute zu schieben. Erst nach einem Verweis auf den Historikerbericht wird diese Aussage relativiert. Der nicht namentlich genannt sein wollende Jurist bezweifelt zuerst, dass auch der Kinder- und Jugendpsychiatrische Dienst der Uni Bern oder die Kantonale Erziehungsberatung Bern Gefälligkeitsgutachten für die Aktion Kinder der Landstrasse gemacht haben könnten, renkt dann aber ein, es bestünden keine wissenschaftlichen Daten zu diesem Thema.

Die drei Zürcher Historiker kritisieren in ihrer Studie über das Hilfswerk, nicht das Kindswohl sei im Zentrum der Massnahmen gestanden, sondern «das gesellschaftspolitische Ziel, eine nicht genehme Lebensweise zu zerstören». Wenn man bedenkt, dass das «Liebeswerk» erst 1973 gestoppt wurde, darf man sich zurecht fragen, ob gesellschaftspolitisch motivierte Kindesschutzmassnahmen auch heute noch möglich sind.

Heikler vormundschaftlicher Kindesschutz Die Befugnisse der Vormundschaftsbehörden, sich in die Erziehung der Kinder einzumischen, ist auch heute noch beträchtlich. Folgende Instrumente stehen nach ZGB zur Verfügung: Erziehungsaufsicht, Beistandschaft, Obhutsentzug bis hin zum Entzug der elterlichen Gewalt. Gegen eine sogenannte Kindesschutzmassnahme kann beim Regierungsstatthalter Beschwerde geführt werden, was aber oft ein langwieriges Verfahren nach sich zieht.

Kindesschutzmassnahmen sind nach wie vor eine heikle Angelegenheit, denn die politische Verantwortung für Verfügungen der zuständigen Sozialdienste  trägt die Vormundschaftskommission. Die Gemeinderäte und Gemeinderätinnen der Vormundschaftskommission brauchen nicht über eine pädagogische Ausbildung zu verfügen. Ihr persönlicher Erfahrungshintergrund, ihre politische und moralische Einstellung wird somit ihre Entscheide mitprägen. Zudem gewähren Ausdrücke wie «Wohl des Kindes» und «Unzumutbarkeit» einen riesigen Ermessensspielraum. Im Asylwesen ist der Missbrauch ein politisches Dauerthema, es gilt, die Tricks zu bekämpfen, mit denen die Behörden hinsichtlich Asylgewährung benutzt werden; der Nationalrat hat einen entsprechenden Dringlichkeitsbeschluss bereits gutgeheissen. Auch im Projekt «Integrale Ueberprüfung des Fürsorgewesens und neue Perspektiven» wird der Missbrauch behandelt. Der Mechanismus des Missbrauchs ist bei Kindesschutzmassnahmen ebenfalls möglich: Es ist ein leichtes, herauszufinden, welche Argumente bei den Vormundschaftsbehörden gerade ankommen. Es ist auch nicht schwierig, Kindern einzuhämmern, was sie bei den Behörden zu sagen haben. Wie die Aussagen der Kinder bewertet werden, wird der Willkür der Vormundschaftsbehörden überlassen: beim «Liebeswerk» wurde der meist herzzerreissende Protest der Kinder nicht gewürdigt, andererseits ist es durchaus möglich, eine Kindesschutzmassnahme allein mit den Aussagen der Kinder zu rechtfertigen, ohne nachzuforschen, ob jemand aus dem Umfeld aufgrund eigennütziger Motive die Kinder manipuliert haben könnte. Die pädagogische Psychologie kann wissenschaftlich belegen, dass das Schulsystem einer Nation die politischen Machtverhältnisse einer Nation widerspiegelt. Zum Beispiel wird es in vielen Ländern als richtig angesehen, dass Kinder mit 2 bis 3 Jahren in den Kindergarten eintreten, mit 5 Jahren eingeschult werden und eine Schuluniform tragen. Auch auf Gemeindeebene ist bei der Thematik «richtige Erziehung» Ideologie im Spiel. Dass die Gemüter sich gerade bei Erziehungs- und Schulfragen besonders erregen und dass die Stimmbeteiligung ausgerechnet bei solchen Fragen sehr hoch ist, dafür gibt es genügend aktuelle Beispiele: der erbitterte (und erfolglose) Kampf um eine Kindertagesstätte in Münchenbuchsee und der nicht weniger erbitterte, aber ebenfalls erfolglose Kampf um die Erweiterung des Schlossmattschulhauses in Burgdorf. In Moosseedorf kam es anlässlich der Wahl der neuen Schulsekretärin gar zu 3 Rücktitten aus der Schulkommission.

Befugnis Kinderalimente Die Vormundschaftsbehörde ist befugt, Kinderalimente zu bevorschussen. Laut Marco Zingaro, stellvertretender Vorsteher des Kantonalen Jugendamtes, ist sie aber nicht befugt, gerichtlich festgelegte Alimente abzuändern, ausser sie würde dies mit Einverständnis beider Elternteile neu verfügen. Beim Untersuchungsrichteramt Emmental – Oberaargau ist eine Strafanzeige wegen Vernachlässigung  Unterstützungspflichten hängig, und zwar gegen einen geschiedenen Vater, der bei der VB seiner Wohnsitzgemeinde einen Obhutsentzug beantragt hatte. Brisantes Detail: Der jüngere Sohn lebt seit bald zwei Jahren auf dem Bauernhof der verwitweten Ex-Schwiegermutter in einer anderen Gemeinde, ohne Pflegevertrag. Eine Anfrage bei der Einwohnerkontrolle der Wohnsitzgemeinde des Vaters ergibt: das 10jährige Kind sei in der Gemeinde der Grossmutter Wochenaufenthalter. Dies ist eine politisch unkorrekte Auskunft: die Plazierung eines 10jährigen Kindes bei der Grossmutter unterliegt der Bewilligungspflicht für Pflegekinder, wie sie das Kantonale Jugendamt regelmässig in den Amtsanzeigern publiziert.

Bewilligungspflicht für Pflegekinder Ausnahmen von dieser Bewilligungspflicht gibt es laut Marco Zingaro ausschliesslich im Asylbe-reich. Insbesondere gilt diese Bewilligungspflicht auch für Grosseltern, und zwar ausdrücklich vor der Aufnahme des Kindes. Die Formulierung «vor der Aufnahme» kommt nicht von ungefähr, denn Kinder gewöhnen sich schnell an ein neues Umfeld, und es gilt zu verhindern, dass eine Umplazierung  erzwängt wird, indem  Kinder vorgängig verwöhnt und dahingehend beeinflusst werden, das angestammte Umfeld bei den Behörden als unzumutbar zu bezeichnen. Trotz klaren gesetzlichen Bestimmungen kommt es in diesem Bereich immer wieder zu Missbräuchen. Eine finanzielle Genugtuung kann aber niemals für das Seelenleid entschädigen, das ein unverhältnismässiger Obhutsentzug angerichtet hat! So eine verbitterte Mutter im «Beobachter» Das Prinzip der Verhältnismässigkeit  wird  gerade bei pubertierenden Kindern schnell verletzt – wieviel Zoff mit den Eltern oder dem erziehungsberechtigten Elternteil ist in der Pubertät eigentlich «normal»?

Sonderfall Scheidungskinder Scheidungskinder erhalten von den Behörden zwangsläufig eine besondere Aufmerksamkeit. Viele Scheidungsrichter erkundigen sich bei der zuständigen Vormundschaftsbehörde, und diese kann das Errichten einer Erziehungsbeistandschaft verlangen. Es kann durchaus vorkommen, dass Personen über Scheidungskinder entscheiden, die eine Scheidung für moralisch verwerflich halten. Diese Haltung wird die Entscheide beeinflussen und wird auch den Kindern nicht entgehen. Im Emmental ist die Meinung noch verbreitet, eine geschiedene Mutter erhaltene automatisch einen Beistand, eine solche gesetzliche Pflicht gibt es nicht, aber in einem konservativen Umfeld wird vermutlich häufiger eine Kontrolle durch einen Beistand gewünscht. Im Berner Projekt «Frauenlos – der Rundgang zum Jubeljahr» wird darauf hingewiesen, dass die Geschlechtsbeistandschaft erst 1847 abgeschafft wurde – zuvor benötigten alle mündigen unverheirateten Frauen (damals vorwiegend Ledige und Witwen) einen Beistand.

Leider gibt es keine historische Untersuchung zur Erziehungsbeistandschaft, so dass nachgeforscht werden könnte, ob gewisse Komponenten der abgeschafften Geschlechtsbeistandschaft im Kleid der Erziehungsbeistandschaft weitergeführt wurden.

Leider kommt es immer wieder vor, dass die gemeinsamen Kinder zum Zankapfel unter geschiedenen Eltern werden. Am spektakulärsten sind die Kindesentführungen ins Ausland durch getrenntlebende oder geschiedene Väter. Das Kreisgericht Belp bestrafte im vergangenen Februar einen Vater wegen Kindesentführung, gewährte ihm andererseits trotzdem das Sorgerecht, weil die Mutter für das Kind eine fremde Frau geworden war. Wenn der verlassene Elternteil in einen Scheidungsschock verfällt, neigen die Kinder nicht selten dazu, diesen Teil zu bemitleiden. Wenn beide Elternteile eine stabile neue Partnerschaft eingehen, werden die Kinder weniger durch die emotionalen Probleme ihrer Eltern belastet. Es ist durchaus möglich, dass Kinder die Trennung ihrer Eltern mit positiven Veränderungen und neuen Entwicklungsmöglichkeiten assoziieren. Die Scheidungssituation kann bei den Kindern die eigene Entwicklung beschleunigen und Eigenschaften wie Toleranz und Flexibilität fördern. So erlebte beispielsweise die Tochter des berühmten «Joop!» die Scheidung und die neu eingegangen Partnerschaften ihrer Eltern positiv. Leider wird eine Scheidung landläufig ausschliesslich mit (dem selbstverständlich dazugehörenden) Schmerz assoziiert. Ausserordentlich komplex wird die Scheidungssituation, wenn noch traumatische Ereignisse wie zum Beispiel ein Todesfall dazukommen. In solchen Fällen neigen Kinder eher dazu, sich an das Vertraute zu klammern und sich gegen jede weitere Veränderung (wie zum Beispiel einen Umzug) zu sträuben. In Oberburg hat die Vormundschaftsbehörde nach dem Tod der sorgeberechtigten Mutter die Grosseltern als Pflegeeltern eingesetzt ohne den Vater anzuhören – ein Entscheid der später vor Gericht als nichtig erklärt wurde. Dem neu verheirateten Vater wurde das Sorgerecht zugesprochen, aber das Urteil hat bisher immer noch nicht vollstreckt werden können, die beiden Kinder leben weiterhin bei den Grosseltern in Oberburg,  gehen dort zur Schule und verbringen bloss die Wochenenden beim Vater in einer anderen Gemeinde.

Ein Artikel in der «Berner Zeitung» über einen erfolglosen Vollstreckungsversuch an Weihnachten hat sehr viel Aufsehen erregt. Die Vormundschaftsbehörde Oberburg akzeptiert zwar das Gerichtsurteil, fühlt sich aber nicht mitverantwortlich dafür, dass es nicht vollstreckt werden kann; ein Lehrer versucht zu vermitteln. Für Regierungsstatthalter Franz Haussener ist die Angelegenheit «nicht ordnungsgemäss erledigt», solange das Urteil nicht vollstreckt ist.