Nov 20

Artikel zu Jugendgewalt

BFK- Podium

Am 27. Oktober führte das Berner Forum für Kriminalwissenschaften  an der Uni ein Podiumsgespräch zum Thema „Jugendgewalt und Sicherheit im städtischen Raum“ durch. Unter der Moderation von Andrea Baechthold diskutierten Christoph Hug, alt Leitender Jugendanwalt,Zürich, Stefan Blättler, Kommandant der Kantonspolizei Bern, Nationalrätin Evi Allemann (SP) und Pädu Anliker vom Kulturlokal Café Mokka Thun. Zum Thema Jugengewalt hätte Andrea Geissbühler, Nationalrätin (SVP) und Polizistin mit pädagogischer Ausbildung, sicher viel Intelligentes beitragen können, aber die war nicht anwesend, denn am selben Abend war SVP-Delegiertenversammlung. Stefan Blättler erwähnte, vor 10 Jahren sei die SVP die einzige Partei gewesen, die ein Sicherheitspapier verfasste  und gemäss  einem Bericht des EJPD aus dem Jahr 2008 sei es verfehlt, von einem dramatischen Anstieg der Jugendgewalt zu sprechen, aber Handlungsbedarf bestehe. Evi Allemann verwies auf eine Studie des Inselnotfalls, die eine qualitative Veränderung feststellt (schwerere Verletzungen, vermehrt gezielt auf den Kopf) Als einstiges La Leche Liga – „Muttertier“ war ich natürlich begeistert, als Pädu Anliker verlangte „gebt den Babies die Brust möglichst lange“  – eine Mutter aus dem Publikum hakte ein – „wer viel Liebe erhält, wird nicht gewalttätig“ – Also sollte man Jasmin Hutters Entschluss, Vollzeitmutter zu werden und deswegen auf ihr Nationalratsmandat zu verzichten, beklatschen, anstatt sie zu verhöhnen. Evi Allemann andererseits forderte mehr sozialpädagogische Begleitung  – also mehr Bevormundung der Eltern. Pädu Anliker – mit seinem Realismus und Humor eindeutig der Star des Abends – beklagte TV-Verblödung, Allgegenwart von Alkohol und Cocain  und plädierte generell für mehr Elternverantwortung und sogar für eine „Elternprüfung“ . Christoph Hug bezeichnete es als frommen Wunsch, die Eltern mehr in die Pflicht zu nehmen, denn die Eltern seien so gefordert von der Arbeitswelt, die hätten gar keine Zeit – moment mal – das heisst doch, dass er das Doppelverdienertum als Norm sieht! Ich wollte von Stefan Blättler noch wissen, ob man aus dem 6. Oktober 2007 Lehren gezogen hätte – er antwortete, er sei damals in den Ferien gewessen und politische Gewalt ein Thema für ein anderes Podium