Nov 27

Hans Stutz – unheilige Allianz

Sehr geehrter Herr Stutz

Leider haben Sie nicht geantwortet – offenbar bin ich für Sie voll daneben, bloss wei ich jetzt SVP- Mitglied bin. Ich war mal SP-Mitglied – unter der Hirnwäsche meines damaligen Partners – der sich als Tarnkappen-Kapitalist entpuppte.

Es ist alles sehr komplex- Feindbilder vereinfachen zu sehr – und häfig gibt es unheilige Allianzen (les extrèmes se touchent) Es kommt in der Politik häufig zu Blockaden wegen unheiliger Allianzen – das war auch in meinem Fall so:die Linke findet, ich hätte wegen der haarsträubenden Misstände, die ich in meiner Multi-kulti-Phase gesehen und erlebt habe, die Klappe halten sollen, – die Rechte verschliesst vor dem rassistischen Aspekt und der Tatsache, dass auch SVPler beteiligt waren, beide Augen. Machotum und Moralkeule gegen Frauen ist leider überparteilich! Sämtliche Religionen unterdrücken die weibliche Sexualität (Dr. Gordula Reimann) – auf diesem Gebiet stecken wir noch im Mittelalter. Noch heute müssen viele Frauen ein Doppelleben führen oder bei wechselnden Partnerschaften Kinder in Privatschulen stecken (ausgerechnet die SP-Frauen Wyss und Galladé)…

Ich distanziere mich in aller Form von Politikern, die einen Machtanspruch des Christentums geltend machen wollen, meine Unterstütung der Minarettinitiative hatte nichts damit zu tun, ich bin aus der Kirche ausgetreten! Vermutlich ist etwas dran an jenen Analysen, die Breivik als Quisling bezeichnen und ihm -abschon er es nicht schrieb- unterschwelligen Antisemitismus unterstellen. Wer einen übertriebenen Machtanspruch des Christentums geltend macht – quasi die muslimische Konkurrenz des Christentums ausschalten möchte- da liegt doch die Tendenz nahe, auch die jüdische Konkurrenz ausschalten zu wollen.

Ich bin Mitglied der Gesellschaft Schweiz Israel (die SVP ist dort untervertreten) -seither muss ich mir viel Antisemitisches anhören.

Hermann Lei (SVP -Kantonsrat Thurgau) hat mir als Jurist helfen wollen, nach seinem Referat beim Protestantischen Volkbund Thurgau ist mir klar : auch er ist ein Frommer – möglicherweise heisst er sogar die „Zwangstaufe“ meines Sohnes unter Missachtung meines Sorgerechts gut. Der Volksbund soll eine zwielichtige Vergangenheit haben, mit denen möchte ich nichts zu tun haben.

Ich bin übrigens in einem antisemitischene Umfeld aufgewachsen – wenn mein Vater vom Viehhändler übers Ohr gehauen wurde, bezeichnete er ihn als Juden. Meine Mutter und meine Schwester – die an der heilichen Taufe teilnamnen, stritten den Judenmord von Payern immer wieder ab.

SF weigert sich, die Wahrheit über meinen Fall zu bringen. Urs Schnell (Rundschau) kennt mich und meine Schwester und weiss, dass ich bei meinem Vortrag über Goebbels bei Peter Dürrenmatt zum ersten mal in ein Fettnäpfchen trat, weil ich die Frontisten erwähnte ( eine andere Studentin hatte auch Probleme, weil sie die braune Tendenzen bei den Bern Burgern aufdeckte.

Der Richter (SVP), bei dem sich der Kindsvater nach der Rechtsverzögerung des Statthalters(SP) das Sorgerecht erschleichen konnte, lehnte die mit Hakenkreuzen verzierten Ostereier des Sohnes als Beweisantrag ab und stritt eine Beinflussung duch Vater Grossmuter und Tante ab (der Obhutsentzug beruhte auf Aussagen dieses Sohnes, den man später heimlich psychiatrisierte).

Freundliche Grüsse
Marianne Loosli-Widmer

Urtenen 27.09.2011

Nov 19

Nazi-Mentalität

Leserbrief zur rechtsextremen Mordserie in Deutschland

Ist die Nazi-Mentatlität in Europa nicht auszurotten?

In einem Berner Oberländer Lokalanzeiger wird Antisemitisches veröffentlicht, ein Modebaron  und ein Filmregissuer outen sich als Antisemiten, dann Breivik – und kurz vor den Parlamentswahlen taucht ein ekelerregendes Bild eines Nationalratskandidaten der Schweizer Demokraten mit Hitlergruss vor einem Berg jüdischer Leichen auf  – und jetzt diese endlich aufgedeckte Neonazigruppe in Deutschland! Da stellt sich die Frage, ob die alte „Blut und Boden“ – Mentalität in Europa einfach nicht auszurotten ist. Und offenbar ist das System selbst damit verhängt – wie gehabt , wieder dauert es Jahre, bis die Sache auffliegt, wieder gibt es eine Verbindung in die Schweiz. Nur auf den ersten Blick erscheint es als Widerspruch, wenn die meisten Opfer der deutschen Neonazis muslimische Einwanderer sind – gibt es doch unter Muslimen, insbesondere unter den Islamisten viele Judenhasser – bekämpft werden grundsätzlich Einwanderer , die wirtschaftlich erfolgreich sind und als Konkurrenz empfunden werden (Parallele zu den wirtschaftlich erfolgreichen Juden) – und nicht etwa Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger, die Arbeitspätze für die Sozialindustrie schaffen.

Marianne Loosli-Widmer
Mitglied Gesellschaft Schweiz-Israel

18.11.2011