veröffentlicht BZ 7. 3.
Leserbrief zu „Erwischt zu werden ist, ist oft eine Erleichterung“/Geld veruntreut BZ v. 2. 3. 12, S.2
zensiert: Steht das V der SVP
eigentlich für Veruntreuung?/causa Zuppiger/ letzter Paragraph mit Ausdruck Judensau (wie vorausgesagt) Von der Judensau als grässliches antisemitisches Symbol für Ausbeutung durch Juden lernte ich in der kirchlichen Unterweisung bei Pfarrer Stucki in Jegenstorf nichts – auch nicht im Geschichtsunterricht im Litgymer Neufeld – ich lernte es erst bei einer Besichtigung des jüdischen Museums in Basel mit der Gesellschaft Schweiz Israel
Steht das V der SVP eigentlich für Verunntreuung?
Mathias Kiener erklärt, solche Fälle seien nur die Spitze des Eisbergs und viele Fälle gelangten nie an die Oeffentlichkeit – recht hat er! Die causa Zuppiger wäre nie an die Oeffentlichkeit gekommen, wenn er nicht Bundesratskandidat gewesen wäre. Es gibt Fälle , bei denen kommt schlicht das Recht des Stärkeren zum Tragen:
Nicht-Akademiker, die von Akademikern ausgebeutet werden, oder politisch Ahnungslose von Politikern, Ohnmächtige von den Mächtigen.
Typisch auch, dass es immer die „Gmögigen“ sind, denen es niemand zugetraut hätte – das englische „con artist“ drückt ja gerade aus, dass die die Kunst beherrschen, Vertrauen (confidence) zu erwecken, um dieses dann schamlos auszunützen! Die Tendenz zum Vertuschen hängt auch damit zusammen , dass man sich nicht dafür schämen will, hereingefallen zu sein.
Besonders peinlich ist es , wenn fromme Christen mit einer latenten antisemitischen Tendenz beteiligt sind – da wird die Tatsachenverdrehung perfekt: finanzielle Ausbeutung ist ja gerade das , was die Christen (unter Luthers Beteiligung!) mit der Judensau den Juden unterstellten , wenn nun aber fromme Christen die Ausbeuter sind, ist in einem christlichen Land die Neigung zum Vertuschen extrem hoch -besonders in der SVP, die ja die „christlich abendländische Kultur“ im Parteiprogramm hat.
Marianne Loosli-Widmer
Urtenen
(Ex-SVP-Mitglied)