Dez 31

Höhepunkt 2012

Mein persönlicher Höhepunkt im Jahr 2012 war am 4. September, als ich meine Post öffnete.

Da war ein Couvert dabei, das aussah wie eine Traueranzeige und mich betrübte, denn ich war überzeugt, es müsse sich um die Traueranzeige meines verstorbenen Schwagers handeln, die Bigsis mir bloss schickt, damit ich nicht aus der Zeitung erfahre, dass er auf der Palliativstation gestorben ist, wo ich ihn besucht hätte, hätte man mich informiert – denn ich hatte immer gehofft, er würde sich angesichts des Todes dafür entschuldigen, dass ich als sein Punchingball  hatte herhalten müssen.

Sein jahrelanger Kampf gegen den Krebs war wirklich sehr tragisch – aber ich bin doch nicht schud daran !

Genauswenig wie ich schuld bin am Krebs der unterdessen verstorbenen Frau des Statthalters und am Unfalltod der Frau seines Stellvertreters und genausowenig habe ich den Krebs meines Exmannes verursacht, wie eine Anwältin schrieb. Als Mutter eines verstorbenen schwermehrfachbehinderten Kindes eignete ich mich wohl besonders gut für eine „Sammelklage“ der durch Krankheit Ueberforderten und sollte wie viele Hebammen im Mittelalter alle Schuld für Krankheit, Gebrechlichkeit und Tod auf mich nehmen…

Nein , es war nicht die Todesanzeige meines Schwagers, denn da stand „Herzlichen Dank“ – es handelte sich um eine Dankeskarte der Trauerfamilie Schlumpf und die Bundespräsidentin bedankte sich perönlich für mein Mitgefühl – dabei hatte ich ihr doch bloss gemailt !

Dez 05

KESB

Leserbrief zum Artikel v. Thomas Held „Die Bürokratie wuchert weiter“ zum KESB 2013

Ich gehöre zu den wenigen, die mit dem KESB, das 2013 in Kraft tritt, bestens vertraut sind, und im Gegensatz zu Thomas Held begrüsse ich die Modernisierung, denn fast alles, was ich als abservierte Mutter am Vormundschaftswesen kritisiert habe, wird nun geändert!

Der Druck kam tatsächlich nicht von aussen, sondern von innen: Wegen Schandtaten der Laien- Vormundschaftsbehörden kam es zu Schadenersatzforderungen der Administrativversorgten, der Zwangssterilisierten, der Opfer der Aktion Kinder der Landstrasse und der Verdingkinder.

Das Milizprinzip ermöglichte sehr viel Machtmissbrauch und Verstoss gegen das Diskriminierungsverbot (BV 8).Viele Opfer des Machtmissbrauchs der Dorfkönige, die nicht unter dem Patronat einer dieser Gruppe Schadenersatz für ein verpfuschtes Leben fordern können, können bloss leer schlucken, dass ihnen das Erlittene unter dem neuen Gesetz nicht mehr passieren würde…. Das Traurige: beim Bekämpfen „eines nicht erwünschten Lebensstils“ und Sprengen ganzer Clans bezogen sich die Behörden meist auf christliche Werte.Wenn man an die Fälle denkt , bei denen es zu Ausbeutung alleinstehender älterer Frauen durch prominente Politiker kam, ist auch ein besseres Schutz der SeniorInnen zu begrüssen.