Die Gefahr in den Köpfen

Leserbrief zu „Die Gefahr in den Köpfen“ v. Lorenz Kummer, v.  7. 7.07 der Bund, S 2

Terror-Aerzte

Mich erstaunt es überhaupt nicht, dass sich Aerzte als Terroristen rekrutieren lassen. Das ist keineswegs eine neue Erscheinung. Aerzte waren schon immer die besten Gehilfen politischer Extremisten und haben diesen jeweils bei der Ausrottung des Feindes assistiert. Ein Arzt hat die Guillotine entwickelt. Auch die Endlösung der Judenfrage wurde an Aerzte delegiert. In wissenschaftlicher Manier  wurde 1939 an der Wannseekonferenz die von Aerzten ausgeheckte Vergasung als effizienteste Methode der Judenentsorgung vorgestellt und gutgeheissen. Es ist kein Zufall, dass überdurchschnittlich viele Hebammen als Hexen verfolgt wurden, denn die waren schlicht eine Konkurrenz für die Aerzte. Hinter dem Justizmord an der letzten Schweizer Hexe Anna Göldi steckte eine Arzt,dessen Ehre es zu retten galt. Noch im 20. Jahrhundert half in Lüthiwil im Emmental ein Arzt bei der Vertuschung eines Mordes. Die psychiatrische Entsorgung politischer Dissidenten hat vor allem in sozialistischen Diktaturen Tradition. Aber die Psychiatrie lässt sich auch bei uns immer wieder zur Entsorgung instrumentalisieren. In der „Aktion Kinder der Landstrasse“ wurden viele jenischen Kinder psychiatrisiert. Der Psychiater und Sterbehelfer Peter Baumann wurde zum Glück kürzlich verurteilt. Allzuoft profitieren neben den AnwältInnen auch Psychiatrie und Pharmaindustrie von Scheidungen,denn psychiatrische Entsorgung löst oft Unterhaltsprobleme, nicht selten liegt sogar eine christlich-fundamentalistische Gesinnung zugrunde. Mächtige geschiedene Männer können teure Exfrauen psyschiatrisch entsorgen, die modernen bösen Stiefmütter/väter brauchen Hänsel und Gretel nicht mehr im Wald auszusetzen, sondern können ihnen eine Psycho-IV-Rente schmackhaft machen.

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