Stadtgespräch über Gewalt

Ich wagte mich am Montagabend um 19 Uhr in die Höhle des Löwen: Im Kornhausforum war  ein Stadtgespräch über  Gewalt angekündigt.Unter der Moderation von Bernhard Giger diskutierten Sicherheitsdirektor Reto Nause, Publizist Bänz Friedli, Stadtrat Urs Frieden und die Betreiber des Club Bonsoir Rolf Robby Bähler und Arci Friede. Die Zeiten, da man mir den Mund verbieten oder mich wegen meiner unerwünschten Aussagen verjagen konnte (so geschehen 1996 in  Münchenbuchsee an einem Podium zum Thema Rassismus!), sind zum Glück endgültig vorbei. Ermutigt fühle ich mich durch die Tatsache, dass ich in den letzten 2 Weltwochen vieles lesen konnte, was ich schon vor Jahren gesagt oder geschrieben habe – der „rot grüne Wächterrat “ – bei mir waren das 1996 die „Dorfmullahs“, die wegen meinem brisanten Hinweis auf Drogenschmuggel und Sozialhilfemissbrauch einer kenianischen Migrantin eine Hexenjagd starteten;fortan wurde mein Itimleben bespitzelt und in meinem Umfeld Verbündete aufgespürt, um mit der Moralkeule zuzuschlagen. Das Gesetz wurde verdreht: nicht Drogenhandel und Sozialhilfebetrug sind strafbar, sondern eine Scheidung und der Hausfrauenberuf wurden da plötzlich zum Straftatbestand… Sicherheitsdirektor Nause beruhigte, in Bern gebe es keine „no go areas“, die Frage, ob Gewalt ein Männerproblem sei, schwächte er mit dem Argument ab, die Gewaltbereitschaft der Frauen im Ausgang nehme auch zu. Natürlich landete die Gesprächsrunde dann beim Alkoholkonsum, mit verharmlosenden  Vergleichen zu früher z. B. mit Saufgelagen im Vereinsleben. Die Club Bonsoir-Betreiber profilierten sich als Super-Krisenmanager in Sachen Gewalt und Alkohol –  die Unruhestifter wollten doch bloss auf ihr Ausgegrenztsein hinweisen, gelegentlich leisteten sie schon fast Sozialarbeit, indem sie ehemalige Unruhestifter als Türsteher engagierten. Wie zu erwarten versuchte der grüne Urs Frieden die Gewaltprobleme einzig mit der Rassismus-Leier zu erklären. Bänz Friedli verniedlichte die gewaltfördernden Einflüsse, denen Kinder und Jugendliche heute ausgesetzt sind. Ob der wohl realisiert, dass es auch Kinder gibt – vor allem in  bildungsfernen Schichten – die keinen so coolen Daddy haben, der ihnen  alles so easy erklärt ? Zum Thema Zivilcourage: Reto Nause befürwortet eine Anzeige. Na ja, meine wurden immer abgewimmelt! Nachdem ich vor Jahren auf der Toilette in der Cuba Bar von einem islamistischen Bangladeshi, der sogar die Fatwa gegen Taslima Nashreen befürwortet, vergewaltigt worden war, wurde  nicht er bestraft, sondern ich erhielt dort ein Hausverbot. „Talibanisierung“ im Ausgang wie in der französischen Banlieu? Die Mullahs wirds freuen,  dass auch ich älter werde, und  heute selten in den  Ausgang gehe. Aeltere Damen berichteten von erfolgreichem Krisenmanagement, eine führte sogar ihre Thrillerpfeife vor. Das war dann der richtige Moment für meinen Einwand, dass man durch Zivilcourage oft zum Whistleblower wird, sowie die 2 Sozialarbeiterinnen in der Stocker-Affäre Zürich oder sowie ich mehrmals.

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