Ein Leben lang vergewaltigt

Leserbrief zum Fall Adeline

Ein Leben lang vergewaltigt

Natürlich hat Martin Killias mit seinem Statement recht, der Strafvollzug sei lernresistent – als emerierter Strafrechtsprofessor und als Mann darf er das sagen – aber eine Frau, die weder Juristin  noch Nationalrätin o. ä. ist darf die Schweizer Justiz nicht kritisieren und wird für ihre freche Klappe ein Leben lang bestraft – insbesondere wenn sie noch andere mächtige Instanzen kritisiert: die Schulmedizin, die Psychiatrie, die Pharmalobby und die mächtigste Instanz von allen: die Kirche, die bekanntlich im Kanton Bern nach wie vor extrem mächtig ist.

Einen Tag vor Adelines Ermordung kritisierte SRF im 10 vor 10 die amerikanische Justiz: 10% Fehlurteile im Todestrakt – als ob es in der Schweiz keine Fehlurteile gäbe…

Wäre der Fall Adeline in den USA passiert, würde CNN wohl eine Analyse von Dr. Robi Ludwig einholen. Die amerikanische Gattin des Berner JGK-Direktors behauptete am Jubiläumsfest der bernischen GSI (Gesellschaft Schweiz-Israel), Dr Ludwig, Autorin v. „Till death do us part“ nicht zu kennen und konnte mir auch nicht sagen , ob sie Jüdin ist, wie ich vermute. Eine Christin könnte doch diesen Titel für Partnerinnnenmord durchaus als Kritik am Christentum empfinden.

Typisch schweizerisch: wer Behördefehler schönredet, macht erst recht Karriere! Justizdirektor Leuenberger, der zuerst behauptete, die Vorwürfe gegen die Behörden im Fall Brumann entbehrten jeder Sachlichkeit, wurde später Bundesrat. Dazu noch die Ausrede, statistisch gesehen ginge die Gefahr gegen Leib und Leben bei Frauen am häufigsten von getrennten  od. geschiedenen Gatten od Exfreunden aus (ohne zu hinterfragen, woher das kommen könnte)

Ich wage das Statement, ich sei ein Leben lang vergewaltigt worden, mehrmals körperlich- aber auch immer wieder mit Worten vom System, von mächtigen Männern, die ihre Macht missbrauchten – wobei die fiesen Vergewaltigungen mit Worten mein Leben sogar viel nachhaltiger zerstört haben als die körperlichen Vergewaltigungen.

Mit 22 wurde ich brutal vergewaltigt – anschliessend wurde ich von einem Idioten von Rechtsmediziner noch grad mal vergewaltigt: er verharmloste die Würgespuren an meinem Hals und machte einen Schwangerschaftstest (weil es damals üblich war, sich mit erfundenen Vergewaltigungen eine Abtreibung zu erschleichen). Immerhin suchten die Behörden damals erfolglos nach dem Täter, denn die Tat geschah auf dem Arbeitsweg zu einer Pressekonferenz  – aber Folgendes spricht Bände über unsere Justiz: als ich als geschiedene Mutter von schulpflichtigen Kindern mehrmals IM AUSGANG vergewaltigt und gangbangvergewaltigt wurde – da wurden keine Anzeigen mehr aufgenommen – ergo: so eine hat’s verdient!!!

Ich bin bisher in so ziemlich alle christlichen Fettnäpfchen getreten – das begann schon, als ich in der Unterstufe beim Krippenspiel sagte, ich glaube nicht daran, dass Jesus Gottes Sohn sei , denn ich glaube nicht an die Jungfrauengeburt , oder als ich dem späteren Synodalratspräsidenten (heute Dr. theol.) Andreas Zeller bat, bei der Trauung „bis dass der Tod euch scheidet“ wegzulassen. Aber ich trete trotzdem auch in dieses christliche Fettnäpfchen:

die christliche Schweiz selbst hat aufgrund der christlichen Sexualmoral einiges auf dem Kerbholz: promiskuitive Frauen wurden verbrannt und geköpft – fürsorgerische Zwangsmassnahmen gegen Frauen beruhten ebenfalls auf der christlichen Sexualmoral….

Der autistische Richter, der seinen ganz persönlichen Frust an mir abreagiert hat, weil er selbst keine Frau abgekriegt hat, hat zwar nicht Hand angelegt, aber er ist ein ganz fieser Schreibtischtäter

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